Quiberon war unsere erste Station auf unserem Trip durch die Bretagne. Da ich noch nie in der Bretagne war, freute ich mich auf wilde Küsten und menschenleere Strände. Gefunden haben wir vor allem überfüllte Parkplätze und jede Menge Rentner. Aber seht selbst…
Quiberon ist eine idyllische Hafenstadt am südlichen Zipfel der Bretagne, im Département Morhiban. Der Name steht aber auch für die gleichnamige Halbinsel sowie den gleichnamigen Kanton. Seinen Wohlstand verdankt die Halbinsel hauptsächlich der Fischerei, die einen großen Teil der Wirtschaft ausmachte. Heute leben die knapp 5.000 Einwohner überwiegend von den bis zu 60.000 Touristen, die hier den Sommer verbringen. Wir waren Anfang September hier und die verbliebenen Touristen bestanden eigentlich nur aus Surfern, die noch auf gute Wellen hofften – und Rentner. Rentner, die mit dem Auto herum- und von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt fuhren, kurz aus- und nach einem kurzen Verschnaufen wieder ins Auto einstiegen, um alsbald wieder zu verschwinden und die nächste Sehenswürdigkeit anzusteuern. Dabei wirbelten sie jede Menge Staub auf – sehr zum Leid derjenigen, die versuchten, auf den öffentlichen Parkplätzen oberhalb der Klippen zu campen – uns. Doch waren die Touristen erst einmal verschwunden, wurden wir mit einem wunderschönen Ausblick belohnt.
Surftechnisch hat Quiberon drei Strände zu bieten: Port Blanc, Port Rhu und Port Bara. Wir haben uns meist am Port Rhu aufgehalten. Hier gibt es einen schönen Parkplatz mit direktem Zugang zum Strand, an dem nachts wenig los ist. Wer morgens nicht von den Surfern und Rentnern geweckt werden will, kann auch ein wenig oberhalb des Parkplatzes am Straßenrand parken. Toiletten und Wasser gibt es in der anderen Richtung, von Port Rhu Richtung Ortskern. Hier campen auch viele Rentner mit Wohnmobilen und Surfer, die auf Wellen warten.
Wenn wir genug vom Strandleben hatten (was äußerst selten vorkam) haben wir die Zeit genutzt um die kleine Halbinsel zu erkunden. Außer kleinen Dörfern und wilden Küsten gab es aber nicht besonders viel spannendes zu entdecken. Auf der Suche nach einem Internetcafé auf Quiberon haben wir Portivy entdeckt, einen kleinen niedlichen Hafen, in dem allerlei kleine Boote liegen. Hier herrscht reges Treiben; perfekt, wenn man mal Abwechslung vom Strand braucht.
Ein unbedingtes MUSS am kleinen Hafen von Portivy ist das Restaurant „Bateau Ivre“ (zu deutsch: Betrunkenes Schiff), das ich leider versäumt habe zu fotografieren. Die hölzerne Inneneinrichtung gleicht einem alten Schiff, überall findet man Details aus dem marinen Leben. Hier bekommt man leckere Crêpes, Muscheln, Meeresfrüchte, Fisch… doch am liebsten wird man hier seinem Namen gerecht: Mein flambierter Crêpes mit Rum hatte es auf jeden Fall in sich… 🙂
Wenn man hier abends essen möchte, sollte man unbedingt reservieren, denn hier kann es abends richtig voll werde! Außerdem gibt es hier kostenloses W-Lan!
Sonnenuntergang in Portivy.