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Saftig grüne Berge: Eine Zugfahrt durch Sri Lankas Hochland

Neulich habe ich irgendwo gelesen, dass die Farbe Grün beruhigend auf die Augen wirken soll. Anscheinend soll der Blick ins Grüne die Augen beruhigen und harmonisieren, ohne sie zu ermüden. Nicht umsonst gehen Menschen im Wald spazieren, um sich zu entspannen. In Sri Lanka ist die Farbe Grün quasi allgegenwärtig: Die Straßen sind so stark von Palmen bewachsen, dass die winzigen Häuser dazwischen beinahe verschwinden.
Wer dem europäischen Winter entflieht, kann die beruhigende Wirkung gut nachvollziehen: Das satte Grün wirkt wie ein Balsam auf die vom grauen Winter beanspruchte Seele. Doch nirgendwo ist es so grün wie in Sri Lankas Hochland: Die von Teeplantagen und exotischen Pflanzen gesäumten Hügel machen selbst eine siebenstündige, kurvenreiche Busfahrt zum Vergnügen. Aber auch nur, wenn man das Glück hat, einen Sitzplatz am Fenster (oder zumindest einen Sitzplatz) zu ergattern. Denn im Stehen machen die unzähligen Serpentinen sowie die rasante Fahrweise, die srilankische Busfahrer anscheinend alle in derselben Fahrschule erlernen, selbst dem robustesten Magen zu schaffen. Busse sind ohnehin die günstigste und authentischste Möglichkeit, um sich in Sri Lanka fortzubewegen. Nirgendwo sonst hat man die Möglichkeit, den Einheimischen so nahe zu kommen und die schöne Erfahrung zu machen, von fünfzig dunklen Augenpaaren angestarrt zu werden – außer vielleicht an einem Busbahnhof.

Unsere Reise in Sri Lankas Hochland führt uns mit dem Bus von Matara nach Ella; einen beschaulichen und bei Touristen beliebter Ort im Südosten des Hochlandes. Ella besteht im Grunde aus nicht mehr als einer holprigen Hauptstraße und ist gesäumt von Guesthouses, Restaurants und kleinen Shops. Verlässt man den kleinen Ort, findet man sich in saftig grünen Teeplantagen wieder, die zum Spazieren und Verweilen einladen.
Außerdem kann man den Little Adam’s Peak besteigen, wobei besteigen eigentlich übertrieben ist: Es handelt sich eher um einen 45-minütigen Spaziergang, der zunächst durch malerische Teeplantagen führt und schließlich in einigen Treppenstufen mündet, bevor man den Gipfel erreicht. Das ist selbst für Untrainierte zu schaffen. Vom Gipfel aus hat man einen schönen Blick über das Tal, vorausgesetzt es ziehen keine Wolken auf.
Etwas anstrengender soll ein Ausflug zum Ella Rock sowie zu den Rawana Falls sein. Wir hatten allerdings nur einen Nachmittag Zeit und haben es beim Little Adam’s Peak belassen. Wir hatten nämlich Höheres im Sinn: Den Adam’s Peak. Und da Sri Lankas heiliger Berg am anderen Ende des Hochlandes liegt, haben wir uns nach einer Nacht in Ella bereits mit dem Zug nach Hatton aufgemacht.

Die Zugfahrt von Badulla nach Haputale (durch Ella) soll die schönste Zugstrecke Sri Lankas sein, und tatsächlich führt der Weg vorbei an leuchtenden Teeplantagen, kleinen Wasserfällen und bunten Dörfern. In der Früh kann man den Teepflückerinnen bei der Arbeit zuschauen; ansonsten genießt man einfach die Aussicht und lässt seine Beine in einer der offenen Türen aus dem Zug baumeln.

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Gut zu wissen:

  • Der Bus von Matara nach Ella fährt um 5:40 Uhr morgens am Busbahnhof los und erreicht Ella um ca. 10:25 Uhr. Ein Ticket kostet 226 LKR.
  • Der Zug von Ella nach Hatton fährt um ca. 9:23 Uhr. Am besten am Vortag einen Sitzplatz reservieren: Ein 3. Klasse Ticket mit Sitzplatzreservierung kostet 400 LKR.
  • Ella: Selbstgemachtes Curd im Curd Shop gegenüber der Bushaltestelle. Am besten nicht direkt an der Hauptstraße übernachten, dort kann es laut werden. Doppelzimmer mit Ausblick gibt es ab ca. 2000 LKR
  • Ausflugmöglichkeiten: Little Adam’s Peak, Ella Rock, Rawana Falls, nahegelegene Teefabrik

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